Ein steiniger Weg bis zum neuen Sozialmagazin ECKEN & KANTEN
Vor gut drei Jahren hatte der erfahrene Journalist Peter Hoch die Idee, ein Magazin auf den Markt zu bringen, das überwiegend soziale Themen beinhalten soll und zudem kostenlos erhältlich ist. Eigentlich nichts Neues, gibt es doch schon eine Vielzahl von Zeitungen, die finanziert durch Anzeigen, kostenlos den Markt überschwemmen. Doch das eigentliche Ziel war es, die Inhalte im sozialen Bereich anzusiedeln und dabei Menschen anzusprechen, deren Leben mit Problemen behaftet ist. Menschen, die mit Süchten zu kämpfen haben und selten einen Weg daraus finden.
Peter Hoch, schon seit vielen Jahren mit dem LEOSS Projekt (Leben erleben ohne Sucht und Suizid) bei der Suchtberatung aktiv, hat in seinem Umfeld schon viel Erfahrungen mit süchtigen Menschen gesammelt und ist sozusagen durch sein bewegtes Leben vorbelastet. Er weiß, was es bedeutet mit einer Sucht zu leben und lebte lange Zeit auf der Straße, weil ihn der Alkohol in die Tiefe riss. So stieß er durch Zufall auf einen Journalisten, der schon seit Jahren Däumchen drehte und aufgrund seines Alters kaum noch Chancen auf eine Festanstellung hatte. Gemeinsam wollten sie das Magazin ECKEN & KANTEN realisieren und fingen an, ein Konzept zu erarbeiten.
Und dann kam Corona! Alles, was die beiden sozial engagierten Journalisten geplant hatten und die Vorbereitungen die sie getroffen haben, konnten nun nicht mehr umgesetzt werden. Da halfen auch keine guten Kontakte zu Hilfsorganisationen oder Verbindungen zu bestimmten Regierungsstellen. Es war einfach unmöglich geworden, überhaupt eine neue Zeitschrift zu realisieren. Niemand wusste damals, wie es weitergehen soll, denn dank der unterschiedlichen CoronaRegeln wusste niemand, wie lange dieser Zustand die Menschen beeinflusste und wie sich unsere Wirtschaft in Zukunft entwickeln wird.
Jetzt, nach einer langen Vorbereitungszeit, weiteren Krisen und unzähligen Nachforschungen zu sozialen Themen, konnte man endlich das Magazin realisieren und den Leserinnen und Lesern ein Produkt vorlegen, das den Erwartungen der Macher entsprach. Die letzten Monate gaben den Machern aber auch genügend Zeit, ein Konzept zu entwickeln, das nicht nur inhaltlich mit sozialen Themen punktet, sondern auch im Bereich der Gestaltung übersichtlich angeordnet ist - mit gut lesbaren Inhalten, übersichtlichen Themenaufbau und einem Format, das genügend Platz für die Inhalte bot. Alles mit dem Ziel, das es nicht bei diesem einem Magazin bleiben soll und auch andere Zeitschriften im sozialen Bereich publiziert werden.
„Eigentlich haben wir für unser erstes Magazin ein vollkommen anderes Konzept vorgesehen“, bemerkt Projektleiter Peter Hoch.„Doch die Umstände zwangen uns praktisch dazu, vollkommen umzudenken!“ Vorgesehen waren andere Inhalte, die bereits zum
größten Teil fertiggestellt vorlagen, sich aber dennoch mit sozialen Themen befassten. Peter Hoch weiter: „So haben wir nach langer Diskussion den Entschluss gefasst, noch mal ganz von vorne anzufangen!“ Das Ergebnis, so hoffen die Macher, kann sich lesen und sehen lassen.

Peter Hoch
Info
Angeregt durch die Obdachlosen-Zeitung BISS in München, gründete 1994 Peter Hoch in Augsburg eine Straßenzeitung, die sich hauptsächlich mit der Wohnungsnot befasste. Kurz darauf erschien die erste Ausgabe von ECKEN & KANTEN, die auch Themen rund um den Alkohol aufgriff. Peter Hoch befand sich damals als trockener Alkoholiker selber in sozialen Schwierigkeiten, arbeitete ehrenamtlich in der Augsburger Wärmstube und schlug sich mit verschiedenen Job durchs Leben. Der Erfolg von ECKEN & KANTEN schlug hohe Wellen und machte Printmedien, Radio- und Fernsehsender auf sich aufmerksam, die über das Magazin berichteten. Doch nachdem Peter Hoch eine Festanstellung bei einer Tageszeitung erhielt, wurde die Produktion des Sozialmagazins eingestellt.